Über 50 Rheder Mitbürgerinnen und Mitbürger - nicht nur Mitglieder der Seniorenunion - haben sich am Montag an der Gaststätte "Tante Änne" getroffen, um sich mit Bürgermeister Jürgen Bernsmann den Stand und die weitere Entwicklung des "Stadthöfe"- Projektes vor Ort anzuschauen und zu begutachten. Auf seinen Vorschlag hin hatte Christel Wegmann, die Vorsitzende der Seniorenunion Rhede, bewusst einen Montag dafür gewählt, weil dann in der Regel Birgit und Sandra Hengstermann, die Geschäftsführerinnen der Unternehmensgruppe Hengstermann, in Rhede sind. Die Unternehmensgruppe Hengstermann ist Bauträger des "Stadthöfe"- Projektes.
Ende 2018 ist der erste Bauabschnitt fertiggestellt worden: 4 Wohn- und Geschäftshäuser mit der darunter befindlichen Tiefgarage. Die so entstandenen 40 Wohnungen sind bereits zu 80 % verkauft bzw. vermietet. Zum 1. September dieses Jahres wird auch ein Gastronomiebetrieb neu eröffnen. Zwei Wohnungen, die noch nicht verkauft bzw. vermietet sind, wurden von allen intensiv in Augenschein genommen. Die Damen Hengstermann erklärten in kurzen Statements, dass das komplette Projekt mit hiesigen Unternehmen geplant und ausgeführt wurde. Die neuen Bewohner kämen durchaus nicht nur aus Rhede oder Bocholt, sondern auch aus der ferneren Umgebung bis nach Münster. Von dem von den vier Gebäuden umgebenen und von der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Innenhof mit Sitzgelegenheiten wiesen sie auf den wunderschönen Blick auf die Gudulakirche hin. Der zweite Bauabschnitt ist in vollem Gange und soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein.
Auf der Galerie im Blues trafen sich anschließend immerhin noch fast 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um dem Bürgermeister wohl eine Stunde zuzuhören. Er berichtete von den anfänglichen Startschwierigkeiten des sogenannten Stadtmitte- Projektes "Rheder Bach", die mit Antritt seines Amtes ihren Höhepunkt erreichten: An seinem ersten Arbeitstag als Bürgermeister habe er die Nachricht erhalten, dass der damalige holländische Investor Konkurs angemeldet habe. Daraufhin hätte das komplette Projekt neu "erfunden" werden müssen. Weiterhin erzählte Jürgen Bernsmann von weiteren jetzt anstehenden Planungen und deren Realisierung: Ausbau der Gesamtschule, Neubau der Overbergschule (Grundschule), Verwendung und Ausgestaltung des Geländes an der Industriestraße/am Bach (ehemaliger Standort der Stadtwerke Rhede) mit Berücksichtigung der weiteren Verwendung der Kirche Zur hl. Familie, Quartiersentwicklung um das ehemalige Gudula- Kloster... Nachhaltig kam aus der Runde die Klage, dass es für pflegende Angehörige in Rhede und Umgebung unzumutbar ist, dass es so wenige Kurzzeitpflege- Plätze gibt, hier sei dringender Bedarf.